8 Leopoldschlag - Budweis

Pferdeeisenbahn Nordstrecke
Bujanov/Angern, die alte Bahnstation der Pferdeeisenbahn, wo heute eine Schule untergebracht ist.
Broschüre über die gesamte Strecke in Tschechien
Wachthaus Nummer 1
Das Wächterhaus Nr. 1 in der Mánesova Straße in České Budějovice ist ein nationales Kulturdenkmal. Das Museum bietet eine interessante Ausstellung unter dem Titel „Wächterhäuser und Eisenbahnwächter auf dem Gebiet der Pferdeeisenbahn České Budějovice - Linz“, die der Historie der Pferdeeisenbahn gewidmet ist. Diese Pferdeeisenbahn wurde in den Jahren 1825-1832 zwischen den Städten České Budějovice und Linz gebaut. Später, in dem Jahre 1836, wurde die Bahn noch nach Gmunden verlängert.

Gr. Edelbrucker Brücke
Die Große Edlbrucker Brücke hatte eine Spannweite von 22,7 Metern und eine Höhe von 18,4 Meter. Sie war damit eine der größten Holzbrücken auf der Pferdeeisenbahnstrecke Linz-Budweis. Diese Brücke wäre in der ersten Planung als Doppelbogen-Steinbrücke ausgeführt worden (die Kronbach-Brücke in der Gemeinde Waldburg weist diese Bauform auf). Sie wurde aber aus Kostengründen nach einem Konkurs der Bahngesellschaft auch als Holzbrücke gebaut. Sie war natürlich durch Ihre Spannweite ein imposantes Holzsprengwerk. Von den Pferden wurde damals eine Zugleistung von 5,6 Tonnen Nutzlast im ebenen Gelände gefordert, bei Steigungsstrecken wurden mehrere Pferde hintereinander gespannt. Es waren auch vierachsige Güterwagons im Einsatz, die eine Nutzlast von bis zu 22,5 Tonnen hatten.

Wachthaus 24 im Ortsteil Pramhöf
Im Verzeichnis von Franz Bergauer wird das Wachthaus unter Nr. 24 angeführt. Es wurde um das Jahr 1828 gebaut und diente als Wohnung des Bahnwächters. Laut Aufzeichnungen Bergauers zufolge lebte und arbeitete hier 1843 der Bahnwächter Josef Melda. Das Haus ist gut erhalten und wurde renoviert.
Quelle: Hajn Ivo, "Wächterhäuser und Bahnwächter“

Kontinentale Wasserscheide
Der Brunnen an der Mühlviertler Bundesstraße in Dorf Leopoldschlag, ein hydrographisches Denkmal, markiert den Verlauf der kontinentalen Wasserscheide zwischen Donau und Elbe. Diese im nördlichen Mühlviertel verlaufende Trennlinie zieht sich von Nordwest nach Südost quer durch Europa.

Edelbachbrücke
Über die gewölbte Edelbachbrücke führt der Pferdeeisenbahnwanderweg. Vom Pferdeeisenbahnhof in Kerschbaum kommend, kommt man nach ca. 2 km zur Brücke, weiter geht es Richtung Leopoldschlag zum Wachnhaus 24. Pramhöf.

Bedeutung der Pferdeeisenbahn
Es war die älteste Eisenbahn auf dem europäischen Kontinent. Die Wichtigkeit dieser Bahn besteht aber nicht in der Benutzung des Schienenwegs für den Transport, weil man die Holzschienen schon in dem 17. Jahrhundert in den Minen in Deutschland oder in England verwendete. Die Pferdeeisenbahn České Budějovice - Linz war für eine kurze Zeit die längste Bahn auf dem europäischen Kontinent, und bis heute ist es die erste internationale Eisenbahn in der Welt. Die Bedeutung dieser Bahn besteht in der Tatsache, dass sie, dank der innovativen Aufbauweise, dem neuen Bauverfahren, der Arbeitsorganisation und der Betriebsintensität, als Vorbild für den Bau der zukünftigen Eisenbahnen diente.

Kl. Edelbrucker Brücke
Kurz vor der tschechischen Grenze in der Ortschaft Edelbruck befindet sich die kleine Brücke von Edelbruck. 1985 wurde sie renoviert und die hölzerne Brücke wieder hergestellt. Die Holzkonstruktion ist leider wieder der Verwitterung zum Opfer gefallen.
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Budweis
Der Přemysl-Otakar-II.-Platz gehört zu den größten quadratischen Plätzen in der Tschechischen Republik. Er wurde bei der Gründung der Stadt im Jahr 1265 angelegt. Um den Platz herum befinden sich 48 Häuser, meist im gotischen und Renaissance-Stil, mit Arkaden, die für das historische Stadtzentrum typisch sind. Die Mitte des Platzes ziert der barocke Samson-Brunnen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem Durchmesser von 15 Metern, der ursprünglich als Wasserquelle für die Bürger diente. Er wurde aus dem historischen Wasserturm mit Wasser aus der Moldau gespeist. Auf der Spitze des Brunnens steht die biblische Figur Samson, die mit einem Löwen kämpft. Die Originalstatuen sind im nahegelegenen Rathausgebäude zu sehen, das im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann.

Koh-i-noor
Die Firma Koh-i-noor Hardmuth wurde 1790 von Josef Hardmuth in Wien gegründet. Im Jahr 1848 wurde die Produktion von Graphitminen nach Budweis verlagert, und 1889 wurde der erfolgreiche gelbe Bleistift auf den Markt gebracht, der zu einem Symbol wurde. Das Unternehmen führte eine 17-stufige Härteskala ein, die heute allgemein zur Kennzeichnung von Bleistift-Härten verwendet wird. Heute ist Koh-i-noor der größte Hersteller seiner Art in Mittel- und Osteuropa und liefert neben Schreib-, Schul- und Bürobedarf auch eine Vielzahl von Künstlerprodukten. In unmittelbarer Nähe der Fabrik befindet sich das Museum der Pferdeeisenbahn.

Schwarzer Turm
Der Schwarze Turm in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes ist ein echtes Symbol von Budweis. Der 72 Meter hohe Steinturm wurde in den Jahren 1549–1577 ursprünglich als Wacht- und Glockenturm sowie als Symbol des Wohlstands der Stadt errichtet. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Turm mit einer Uhr ausgestattet, die später um eine sogenannte kleine astronomische Uhr ergänzt wurde. Der freistehende Turm hat einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von etwa 11,5 Metern und ist innen in 9 Stockwerke unterteilt. Im 9. Stock befindet sich die ursprüngliche Wohnung des Turmwächters sowie eine Aussichtsplattform mit einem schönen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Im Turm hängen insgesamt sieben Glocken, die sich auf das 6. und 7. Stockwerk sowie die Turmhaube verteilen. Der Turm grenzt an die Kathedrale des Heiligen Nikolaus.

Dominikanerkloster
Dominikanerkloster – Dominikánský klášter
Das Dominikanerkloster mit der dazugehörigen Mariä-Opferung-Kirche (tsch. kostel Obětování Panny Marie) ist eines der ältesten und kostbarsten Denkmäler in Budweis. Zu finden ist der Gebäudekomplex am Piaristen-Platz (tsch. Piaristické náměstí), dessen Fläche bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Friedhof für die verstorbenen Mitglieder des Dominikanerordens diente. Gegründet wurde das Kloster bereits im Rahmen der ab 1265 einsetzenden Stadtgründung und ihr Bau dauerte mehrere Jahrzehnte.

Budweiser Rathaus
Das Rathausgebäude in der südwestlichen Ecke des Platzes entstand im 15. Jahrhundert aus zwei ursprünglichen gotischen Häusern. An deren Stelle wurde später ein Renaissance-Rathaus errichtet, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die heutige barocke Form umgebaut wurde. Die symmetrische Fassade mit drei Türmen ist reich verziert. Auf dem Dachgesims befinden sich vier Wasserspeier in Form von Drachenköpfen sowie vier allegorische Skulpturen von Josef Dietrich, die bürgerliche Tugenden symbolisieren. Einige Räume des Rathauses sind mit Deckenfresken geschmückt, insbesondere der Sitzungssaal mit einer Darstellung von Salomos Urteil von Johann Adam Schöpf. Die letzte Umgestaltung des Rathauses fand um die Jahrtausendwende statt, als ein moderner Anbau mit einem 36 Meter hohen Aussichtsturm im Hof hinzugefügt wurde.

Brauereiwesen
Das Brauereiwesen hat in der Region Budweis und Südböhmen seit dem 13. Jahrhundert Tradition. Direkt in Budweis wurde Bier bereits seit der Gründung der Stadt im Jahr 1265 gebraut, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Tradition bis heute erhalten hat. In der Region gibt es insgesamt 11 Brauereien, davon 2 große – die älteste Budweiser Bürgerbrauerei Samson und die Nationalbrauerei Budějovický Budvar. Einige der neun Minibrauereien befinden sich direkt in Budweis, andere finden sich in umliegenden Städten und Dörfern. Eines haben sie gemeinsam – hier wird hervorragendes Bier mit Tradition gebraut! Zur besseren Orientierung wurde der sogenannte Budweiser Bierpfad geschaffen.
Budweiser Bierpfad
Durch die Region Budweis fließt die Moldau, die im Nationalpark Böhmerwald nahe der deutschen Grenze entspringt. Über Jahrhunderte wurde Holz aus dem Böhmerwald über die Moldau transportiert, das zu Holzflößen zusammengebunden wurde. Die Flößer fuhren mehrere Tage bis nach Prag, wo die Flöße auseinandergenommen und das Holz verkauft wurde. Auf den Flößen wurde auch weitere Ware transportiert, die die Flößer unterwegs handelten oder an ihren Zielort brachten, darunter auch Salz. Eine der Stationen für das Aufladen von Waren war Budweis. Der Ort, an dem die Flöße anhielten, ist an der Kapelle des Heiligen Johannes von Nepomuk zu erkennen, zu der die Flößer beteten, damit er sie auf ihrer gefährlichen Reise beschütze. Die Kapelle befindet sich heute am Ufer eines toten Arms der Maltsch, aber früher floss hier die Moldau, und es gab einen Wehrkanal für die nahegelegene Mühle, in deren Gebäude sich heute das Hotel Budweis befindet. Das alte traditionelle Handwerk der Flößerei wurde 2022 in die Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen.

Familie Lanner
Neben den Flößen wurde Ware auch auf Holzbooten und Lastkähnen über den Fluss transportiert. Nach der Entladung in Prag wurden die Boote gegen den Strom zurückgezogen, wobei Pferdefuhrwerke zum Einsatz kamen. Zu diesem Zweck diente der sogenannte Treidelpfad entlang des Flussufers. Anfang des 19. Jahrhunderts baute die Firma Lanna aus Budweis für diesen Zweck einen gepflasterten Weg, dessen Geschichte Sie auf einem Lehrpfad in Týn nad Vltavou kennenlernen können. Die Firma Lanna stellte auch Boote für die Schifffahrt her und trug insgesamt zur Entwicklung der Moldauschifffahrt bei.

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Auf den Spuren der Pferdebahn in Budweis
Eine Fotoreise durch Budweis mit den vielen Stationen der ehemaligen Pferdeeisenbahn durch die Stadt. Von der Endstation ging der Transport teilweise weiter per Schiff über die Moldau.

Südböhmen
Die Region Budweis ist reich an Sehenswürdigkeiten, Natur und Aktivitäten. Das Schloss Hluboká, ein neugotisches Schmuckstück mit Park, bietet in der Nähe das Schloss Ohrada mit einem Forstmuseum und den Zoo Hluboká. Holašovice, ein UNESCO-Weltkulturerbe, stellt einzigartigen Bauernbarock und ruhigen ländlichen Charakter dar. Týn nad Vltavou erinnert an die Tradition der Flößerei, die ebenfalls zum UNESCO-Kulturerbe gehört, und bietet Lehrpfade. Sportbegeisterte können den Sportkomplex Hluboká mit Golf, Radwegen und weiteren Aktivitäten genießen. Landwirtschaftsfreunde sollten die Ausstellung „Země živitelka“ in Budweis besuchen. Die Region Budweis vereint Geschichte, Natur und Unterhaltung.

Bujanov
ein altes Schulgebäude in Bujanov, früher ein Bahnhof der Pferdeeisenbahn.

Holašovice
Das Dorf, das 16 Kilometer von Budweis entfernt liegt, wurde bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet. Es wurde durch seinen einzigartig erhaltenen Komplex von 23 Gehöften im Stil des sogenannten Bauernbarocks aus den 1870er Jahren weltweit bekannt. Dieses einzigartige Ensemble wurde 1998 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Das Dorf hat sich seinen ruhigen Charakter bewahrt, und die meisten Gebäude befinden sich in Privatbesitz und werden von Einheimischen bewohnt.
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